Mit Sonnenpower fit für die Zukunft

Sonne gibt es in Kenia genug. Neuerdings wird sie in Karai auch zur Stromerzeugung genutzt – ein riesiger Fortschritt für alle, die hier leben und arbeiten. Und eine riesige Erleichterung für die Verantwortlichen bei der Kenia-Hilfe, denn sie rechnen mit einer Einsparung an Stromkosten von bis zu 9 000 Euro pro Jahr.

Eigentlich hätten die Paneele schon an Ostern 2020 auf die Dächer montiert werden sollen. Jürgen Seiboth, Elektriker aus Waltershausen in Thüringen und seine Tochter Luisa, die als Freiwillige in Karai gearbeitet hatte, saßen schon fast auf den gepackten Koffern für den Einsatz in Karai. Sie hatten mit verschiedenen Aktionen rund 16 000 Euro an Spenden angesammelt, eine Firma mit ins Boot geholt und waren bereit loszulegen – da machte ihnen Corona einen dicken Strich durch die Rechnung. In Karai dagegen stiegen die Stromkosten – oft aus unerklärlichen Gründen – immer höher. Häufig fiel der Strom aus, und die Wasserpumpe vertrug den Wechsel aus Stillstand und Wiederanfahren nicht gut. Dreimal musste sie deshalb im letzten Jahr repariert werden, was bedeutete, dass das ganze Projekt zeitweise auf Wasserversorgung von außen ausweichen musste. Jetzt konnten dank der angesammelten Spenden und dank eines günstigen Wechselkurses für den Euro die geplanten Installationen durch eine kenianische Firma in kürzester Zeit ausgeführt werden.

Generalmanager Moses Chege hat Marlene Zierheim, der Vorsitzenden im Stiftungsvorstand erläutert, welche sonstigen Ärgernisse durch Solarpower nun der Vergangenheit angehören: „Die Farm ist davon betroffen, dort haben wir Tröpfchenbewässerung, die über die normale Stromversorgung lief. Da diese nicht zuverlässig war, war es schwierig die Farm gut zu bewirtschaften. Auch die Beleuchtung im Heim war ein Thema. Wir brauchten abends Alternativen wie Kerzen, denn in Kenia ist es immer ab 19 Uhr dunkel. Mit kleineren Kindern kann das aber gefährlich werden. Auch war es sehr schwer für die Kinder mit unzureichend Licht zu lernen oder ihre Hausaufgaben zu machen. Und es bereitete Probleme für alle komplexeren Maschinen, vor allen Dingen für die Ansteuerung der Wasserpumpe.“

Kein Wunder, dass er nun strahlend die Anlage auf dem Schuldach präsentiert, mit der die Wasserpumpe in 300 m Tiefe versorgt wird. Zwei weitere, kleinere, arbeiten für Heim und Küche.