Freiwillige

Helfer können sich in allen Bereichen des Projektes persönlich engagieren:

  • zur Unterstützung der Sozialarbeiter im Heim
  • als Handwerker in der Berufsschule
  • als Assistent in der Verwaltung
  • als Mithelfer auf der Farm

Zum Beispiel:

  • Nachhilfeunterricht oder Hausaufgabenhilfe
  • Deutschunterricht
  • Freizeitangebote in den Ferien
  • eigene Projekte (Spielplatz bauen, Räume streichen etc.)

Persönliche Voraussetzungen für einen Einsatz
Aufenthalt möglichst 3 Monate und länger
Anpassungsfähigkeit an eine fremde Kultur

Kosten
Flug und Versicherungen müssen selbst übernommen werden, können aber nachträglich als Spende bescheinigt werden.
Die Unterkunft ist ein kleines Gästehaus, welches ca. 2.5 km vom Heim entfernt liegt.

Für Gas u.a. wird eine monatliche Pauschale von 35 Euro berechnet. Strom wird über einen Extrazähler direkt bezahlt. Das Essen im Kinderheim ist frei.

Anfragen an volunteers@karaicvc.org

„Under African skies“

Erfahrungen in einer anderen Welt

Hermann Bizer 2023: Zwei Monate als Schreiner in der Berufsschule

Als ich heute Morgen vor mein Häusle im Hof des kenianischen Bauern Reuben Kioi trat, zogen schwere Wolken über uns hinweg und mich traf ein Regentropfen. Ich glaube, es war der erste Tropfen seit meiner Ankunft in Kenia vor nunmehr sieben Wochen.

Seit mindestens drei Jahren hat es in der hiesigen Gegend am Fuße der Ngong Hills sowie in vielen Gegenden Kenias nicht mehr richtig geregnet und Menschen und Vieh leiden. Kühe sind abgemagert, Tagelöhner finden keine Arbeit mehr auf den Feldern der Besitzer der Shambas, Schulgebühren – das zentrale Thema hier – können nicht mehr bezahlt werden. Der Preis für Maismehl, Unga, ist von 80 auf 200 Keniaschilling gestiegen. Für das Gros der armen Kenianer eine Katastrophe.

Als ich heute Morgen vor mein Häusle trat, hörte ich fröhliche afrikanische Musik aus dem Nebenhaus. Denno, ein sympathischer junger Mann vom TAKATAKA-Müllprojekt, hatte nebenan übernachtet und die Musik aufgelegt, wahrscheinlich war es christliche Gospelmusik. Die Menschen hier sind sehr religiös, die Kirchen sind voll und die afrikanische Musik im Gottesdienst ist so, dass einem die Tränen kommen können. Und wenn meine Housemaid Grace, die zweimal in der Woche zum Putzen kommt, lächelnd ihr Gesicht in die Sonne hält, um zu zeigen, dass sie trotz der vielen “Challenges“ gläubig und glücklich ist, habe ich das Gefühl, dass sich auf ihrer dunklen Haut ein göttliches Licht widerspiegelt.

Dieses Afrika, dieses Kenia empfinde ich oft wie eine Welle, die über mich hinwegschwappt. Einmal fühlt es sich an, als wäre ich komplett unter Wasser und ich schnappe nach Luft, manchmal surfe ich aber auch auf der Welle und genieße den grandiosen Ausblick auf den afrikanischen “Ozean“ – oder besser gesagt die Savanne. Jedenfalls erlebe ich trotz massiver Probleme auch immer wieder Segnungen, Schutz und unerwartete Begegnungen an vielerlei Stellen. Und manchmal fühle ich mich hier in der Zwischenzeit auch wie ein Fisch im Wasser. Um nicht zu sagen, wie ein bunter Fisch im Wasser, denn es lässt sich nicht vermeiden, im Dorf als zwischenzeitlich einziger Mzungu, also weißer Mann, bekannt zu sein wie ein bunter Hund.


Die Ankunft hier Anfang Januar gestaltete sich für mich als sehr schwierig. Ein starkes Gefühl von Fremdheit hatte sich bei mir eingestellt: ob all der schwarzen Menschen mit ihrer anderen Kultur und Sprache, dem Staub, der Armut, dem Müll auf den Straßen, dem anderen Klima auf 2000 Metern Höhe, den vielen Problemen im Projekt und besonders in der Berufsschule. Dies alles, obwohl ich ja schon vor 13 Jahren ein halbes Jahr hier verbracht hatte. Hinzu kamen körperliche Malaisen, ein blutunterlaufenes Auge, Durchfall, kleine Verletzungen, die schwer heilten. Unangenehme Fragen tauchten auf: Wird meine Liebe reichen für dieses Land und seine Menschen? War es nicht Selbstüberschätzung und vielleicht auch Arroganz zu meinen, ich könnte hier etwas bewirken, das Steuer quasi herumreißen zum Besseren? Werde ich den Menschen mit Mitgefühl und auf Augenhöhe begegnen oder gibt es da nicht tief im Hinterkopf ein Gefühl, es besser zu können? Ich denke jedenfalls, unser Einsatz wird umsonst sein, wenn wir als Fremde hier nicht in eine wirkliche Beziehung zu den Menschen vor Ort eintreten.


Zum Glück war ich mit meinen Fragen und Zweifeln nicht alleine. Mein Teamkollege und Freund Heiner, der inzwischen wieder zuhause ist, war immer offen für meine Fragen und hat auch sonst immer auf mich aufgepasst. Seine Poesie, Gebete und Lieder beim Frühstückskaffee draußen in der Sonne boten eine andere Perspektive für die vielen Sorgen, die mich bewegten. Und natürlich gab es auch wieder die oben zitierte Housemaid Grace: “Why do you complain? There is no place you can go where there is no challenges. But you must overcome them. You are here because you have to overcome them.” (Warum beklagst du dich? Es gibt keinen Platz, wo man hinkönnte und keine Herausforderungen da wären. Aber man muss sie überwinden. Du bist hier, weil du sie überwinden musst) Und was die Frage der Begegnung auf Augenhöhe angeht: Hier hat es wohl am prägnantesten die Pfarrerin formuliert, als wir am ersten Sonntag in der örtlichen Kirche waren: “We pray that you will be a blessing to us and we can be a blessing to you.” (Wir beten darum, dass ihr ein Segen für uns sein werdet und wir ein Segen für euch sein können). Ich glaube, besser kann es nicht ausgedrückt werden.


Als Heiner, ein pensionierter Kollege von der Theodor-Heuss-Schule in Reutlingen, und ich hier am 5. Januar ankamen, war die Situation in der Vocational School, der Berufsschule, zunächst einmal niederschmetternd. Zwei Coronajahre mit einem teilweise eingestellten Schulbetrieb und ein geringes Spendenaufkommen auf deutscher Seite hatten deutliche Spuren hinterlassen. Die Werkstatträume waren chaotisch, Renovierungen hatten viele Jahre nicht mehr stattgefunden, vieles an Werkzeugen war leider auch verschwunden oder nur sehr schwer aufzufinden, Material für den praktischen Unterricht war praktisch nicht mehr vorhanden, einen Stundenplan gab es nicht mehr – dazu keinerlei zeitliche Strukturierung wie eine Glocke oder ähnliches. Ein Upgrade der Werkstatträume, ein neuer Stundenplan, neue Materialien für den Werkstattunterricht, die geplante Gründung eines unterstützenden Gremiums für die Berufsschule, die Anstrengungen der Lehrer, mit Produktionsaufträgen die Finanzierung der Schule zu unterstützen und vieles mehr haben nun aber dazu beigetragen, dass sich die Lage vor Ort doch wieder deutlich stabilisiert und verbessert hat und die ursprüngliche Frustration bei den Lehrern einem Geist der Hoffnung gewichen ist.


Aus der Entfernung von 6000 Kilometern von Deutschland aus scheint dabei immer alles einfach zu sein: es gibt keinen Stundenplan, dann macht doch endlich einen! Was aber erst klar wird, wenn man – wieder mal – vor Ort ist und man vielleicht zwischenzeitlich vergessen hatte: Jeder Akteur hier ist mit so vielen Schwierigkeiten konfrontiert, die man sich von uns aus nicht vorstellen kann. Unklare zeitliche Vorgaben der Regierung in Bezug auf die Termlänge der drei Unterrichtsblöcke im Jahr; der Zwang, das ganze Jahr Schüler aufzunehmen und damit die schiere Unmöglichkeit, den Unterricht noch logisch aufbauen zu können und der ständige Wechsel bei der Schülerschaft erschweren die Stundenplanerstellung; dann der Aufwand, Kopien des Stundenplans auszudrucken – wenigstens für das Infobrett, mehr Kopien wären sowieso zu teuer, vielleicht ist grade auch wieder der Strom für den Drucker bei Schulsekretärin Mercy ausgefallen; das verfallene und deshalb zuerst zu streichende Infobrett, für das es aber keine Farbe und Reißnägel gibt und für den Kauf der letzteren möglicherweise zuerst einmal eine Fahrt mit dem überfüllten Kleinbus, einem Matatu, ins 12 Kilometer entfernte Kikuyu notwendig ist, was wiederum Stunden dauert und von irgendjemand finanziert werden müsste – die Finanzierung ist aber wiederum problematisch, weil das Budget des letzten Jahres ein Minus aufweist und das Management im Zweifelsfall natürlich eher Essen für die Kinder des Kinderheims kauft, zu dem die Berufsschule gehört und über dessen Etat sie läuft, als Geld für Materialien und Instandhaltung ausgegeben. Vielleicht sind aber auch zuerst dringendere Probleme zu lösen: vielleicht ist gerade aus unerfindlichen Gründen die monatliche Überweisung aus Deutschland noch nicht angekommen, die Wasserpumpe des 300 Meter tiefen Tiefbrunnens ist kaputt und Wasser wird knapp, wichtige Ansprechpartner in Firmen und Behörden sind unerreichbar oder oder oder… Ich könnte noch mindestens eine halbe Stunde fortfahren mit Problemen und Schwierigkeiten, mit denen man hier vor Ort konfrontiert ist bei anstehenden Aufgaben, die uns vielleicht aus deutscher Sicht als einfach lösbar erscheinen.


Das soll nun natürlich nicht heißen, dass es nicht auch sehr viele Fehler und Versäumnisse der Mitarbeiter vor Ort auf kenianischer Seite gab und gibt. Ja, es ist wahr: auch sie müssten – besonders in der Berufsschule – ihre „Socken hochziehen“ wie es auf Englisch heißt und sich mehr reinhängen. Nicht alles kann mit fehlenden Finanzen begründet werden. Ein System der Werkzeugausgabe, mehr Ordnung im Lager, die Wartung der Maschinen in der Schreinerei und sei es nur ein Einölen der Schraubzwingen, eine Schulglocke für den Stundenbeginn, eine bessere langfristige Planung… das alles ist auch ohne viel Geld durchaus möglich. Aber möglicherweise wird man etwas gnädiger mit den Menschen hier, wenn man von den ganzen Schwierigkeiten weiß und sie vielleicht sogar einmal am eigenen Leib erfahren hat. Wenn man mitbekommt, dass hier der Überlebenskampf härter ist und viele Menschen den Kopf nicht frei haben, um sich über den morgigen Tag hinaus, den es irgendwie zu bestehen gilt, Gedanken zu machen.


Auch wenn Kenia für den Spruch “Hakuna matata Kenya – Kiswahili für es gibt keine Probleme in Kenia“ berühmt ist: Wenn man länger im Land ist, merkt man erst so richtig, welche dunklen Schattenseiten es neben der Schönheit dieses ostafrikanischen Landes und der Freundlichkeit der Menschen auch gibt. Was anfangs möglicherweise als eher malerisch und originell erschien, wird dann doch irgendwann zu einem ausgewachsenen Problem. Besonders die Korruption reicht bis tief in die Mitte der Gesellschaft hinein. Es sind nicht nur die Polizisten, denen man bei praktisch jeder Polizeikontrolle Geld zuschieben muss, will man kein massives Problem mit diesen “Ordnungshütern” bekommen. Auch das tägliche Leben mit seinen vielfältigen finanziellen Transaktionen ist, sobald es um Geld geht, von Misstrauen geprägt. Wer kann dem anderen vertrauen, wenn anzunehmen ist, dass es immer nur darum geht, irgendwo Geld herauszuschlagen oder zu unterschlagen? Immer mehr Sicherheitsvorkehrungen und -kontrollen müssen getroffen werden und dadurch werden alle Vorgänge wahnsinnig zäh, kompliziert und aufwändig, die beispielsweise mit dem Einkauf von Waren zu tun haben. Etwas Abhilfe hat hier übrigens MPESA geschaffen, ein überaus praktisches System, Geld mittels Handys zu überweisen. Dieses System erlaubt es auch noch dem ärmsten Menschen – solange er ein Handy hat und ohne Handy ist man sowieso schon so gut wie tot – Geld zu empfangen und zu senden, auch wenn er bei einer regulären Bank kein Konto bekommen würde. Bei der Einführung dieses modernen Zahlungssystems war Kenia weltweit führend und die Kenianer lieben ihr MPESA, was übersetzt so viel heißt wie Mr. Geld!


Des Weiteren hat Kenia ein massives Müllproblem. Hineingespült aus einer landwirtschaftlich geprägten Kolonialzeit in die industrielle Welt des 20. Jahrhunderts, aber eben ohne die Strukturen, die wir die Zeit hatten aufzubauen, wie beispielsweise ein Abwassersystem und eine funktionierende Müllabfuhr. Oft stehe ich da, mit Müll in der Hand, auf der verzweifelten Suche, wie dieses Teil Müll zu entsorgen wäre. Auf dem Land gibt es da nur die Grube zum Verbrennen unsortierten Restmülls, mit dem Resultat giftiger Gase aus der Verbrennung von Plastik in der Luft zusätzlich zu dem Gift, das als Asche im Boden verbleibt. Inzwischen ist die hohe Rate krebskranker Personen im Land wohl das größere Problem als AIDS und dazu hat diese “Technik“ der Müllentsorgung sicher massiv beigetragen.


Doch gibt es zum Glück auch neue Entwicklungen, die hoffen lassen. Die dünnen PE-Plastiktüten sind seit einigen Jahren verboten und die mit Plastik übersäten Büsche und Straßenränder sind dadurch deutlich weniger geworden. Langsam werden auch Firmen zum Sammeln und Recycling von Plastik gegründet. Die MEGAPLAST-Fabrik neben unserem Grundstück, die die neuen stabileren PP-Tragetaschen herstellt, möchte ihr betriebsinternes Plastikrecycling eventuell ebenso auf Plastik von außen ausdehnen. Neue Initiativen wie das kleine TAKATAKA-Projekt hier im Dorf sammeln Glasflaschen ein und stellen daraus Trinkgläser her. Sarah Ambanis NYUZI-Projekt, das als Ableger unserer Berufsschule entstanden ist, stellt schöne Produkte aus alten Zementsäcken her, die in Deutschland einen guten Absatz finden.
Das nun aber wahrscheinlich größte Problem hier in Kenia – und hier schließt sich der Kreis zu unserer Vocational School – heißt jedoch QUALITÄT. Selten habe ich ein technisches Gerät oder Produkt gefunden, das in Kenia hergestellt und installiert wurde und das auf Anhieb funktioniert hätte. Manchmal zerbröseln einem die Dinge buchstäblich unter den Händen, denn schließlich muss alles billig sein, die Menschen sind arm. Es ist wirklich nicht übertrieben, wenn ich sage: Ich glaube aus verschiedenen Gründen nicht, dass es in Kenia möglich wäre, ein qualitativ hochwertiges Fahrrad herzustellen. Und das bei einem Land mit 54 Millionen Einwohnern! Die Basis für eine gute industrielle Fertigung ist nun aber sicher das Handwerk, aus dem die industrielle Kleinfertigung erwachsen kann. Hier sollte der Schwerpunkt gelegt werden, was inzwischen auch von der kenianischen Regierung durchaus erkannt wurde. Hierauf – und auf die Landwirtschaft, die wiederum für die ganze Bevölkerung zentral wichtig ist und aus der das Handwerk wahrscheinlich schon immer entstanden ist, seit der erste Schmied für einen Bauer eine Sense angefertigt hat.


Was also tun? Da stehen wir nun mit unseren technokratischen Lösungen und kommen oft nicht weiter. Vielleicht stoßen solche Lösungsvorschläge im besten Fall auf wohlwollendes Interesse und freundliche Akzeptanz und verlaufen dann doch möglicherweise schnell im Sande. Im schlimmsten Fall herrscht Gleichgültigkeit oder man trifft auf Widerstand. Weil das Problem auf einer tieferen Ebene liegt und man sich die Zeit hätte nehmen müssen zu verstehen, was wirklich vorgeht. Weil sich etwas eingegraben hat im Bewusstsein der Menschen in der Kolonialzeit, das bis heute weiterwirkt. So die Überzeugung: Weiße-Kragen-Jobs sind gut, denn das ist eine Tätigkeit, die die damaligen Kolonialherren ausgeübt haben. Körperliche Arbeit ist schlecht, denn das wurde einem aufgezwungen.


Weil das Bewusstsein der eigenen Geschichte und Tradition verlorenging und dadurch nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft verlorenging. Natürlich habe ich hier auch keine Patentlösung anzubieten. Ich denke aber, dass handwerkliche und technische Fähigkeiten extrem wichtig sein werden, wenn Kenia irgendwie den Sprung in die Jetztzeit schaffen will. Und ein Zurück in das alte “beschauliche“ Afrika kann und wird es nicht geben: die Globalisierung schreitet fort, ob wir wollen oder nicht. Und deshalb ist eben auch berufliche Bildung so wichtig, besonders auch um dem Heer der Jugendlichen, die untätig sind und deren Fähigkeiten in keiner Weise ausgeschöpft werden, ein Werkzeug im wahrsten Sinne des Wortes in und an die Hand zu geben, um sich aus ihrer Lage zu befreien.


Inzwischen neigt sich meine Zeit hier in Kenia schon dem Ende zu und am 2. März werde ich wieder im Flugzeug nach Norden sitzen. Allzu viel wäre noch zu tun, die Zeit vergeht wie im Flug und ich habe den Eindruck, dass ich mich erst jetzt so richtig eingelebt habe und mit dem, was ich gelernt und gesehen habe für das Projekt fruchtbar sein kann. Besonders wichtig wäre es gewesen, einen Lehrer für die unbesetzte Stelle bei den Schreinern zu finden, doch dies war leider in der kurzen Zeit nicht möglich. Vor allem, weil wir im Projekt nur recht niedrige Löhne zahlen können.


Ich habe bei diesem Besuch in Kenia den Rat meiner Partnerin Maria befolgt und mich diesmal auch mehr dem Heim und nicht nur der Berufsschule zugewandt. Ich habe am Gottesdienst der Kinder am Sonntag teilgenommen, habe mit ihnen gesungen, gescherzt und geredet. Diese wunderbaren Waisenkinder, Kinder von der Straße oder aus schwierigen Familien, die sehr engagierte Heimleiterin Juliet Gikunda, das Team der Sozialarbeiter und ganz besonders auch der spitzenmäßige General Manager Moses Chege: sie alle haben mich überzeugt, dass es sich auch weiterhin lohnt, für das Projekt einzutreten.


Schließen möchte ich mit dem, was ich Kenia verdanke und was es für mich bereithielt: ein kleineres oder größeres Abenteuer an jedem einzelnen Tag, an dem ich hier war; Herausforderungen im Loslassen-Lernen; interessierte Berufsschüler – sobald sie entsprechend geführt und angeleitet wurden; grandiose Kinder im Kinderheim und im Dorf; das Berührtwerden durch die tiefe Frömmigkeit der Menschen; einen digitalen Smartphonecrashkurs für mich als Handymuffel; Abende unter dem Sternenhimmel des Äquators mit einem Gintonic, Gitarre und WHATSAPP-Telefonaten mit zuhause und last but not least die schönste Sternschnuppe meines Lebens an einem dieser Abende.
Hermann