Pauline macht sich Sorgen

Pauline Wanjiku ist die Einkäuferin und Lagerverwalterin in Karai. Alles geht durch ihre Hände, und über alles führt sie sorgfältig Buch, vom Kohlkopf bis zur Zahnpasta, vom Schulheft bis zum Zuckersack.

Aber in diesem Jahr wirft die Realität alle Budgetplanungen über den Haufen und stellt Einkäuferin Pauline vor besondere Herausforderungen. Corona und Putins Krieg treffen Karai an zwei empfindlichen Stellen: beim Spendenaufkommen in Deutschland und bei den Lebensmittelpreisen in Kenia.

Die letzteren sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen, manche um 20 Prozent und mehr, wie zum Beispiel bei Öl. Hinzu kommt, dass die eigene Maisernte vom Grundstück des früheren Projektes in Eldoret letzten November ein Drittel weniger eingebracht hat als normal. Heftige Regenfälle haben die Maispflanzen zerschlagen. Zum ersten Male wird Karai das Hauptnahrungsmittel der Kenianer hinzukaufen müssen.

Teurer geworden sind auch Strom und Sprit. Im Vergleich zu 2020 betrug die jährliche Stromrechnung von 2021 fast doppelt so viel, wobei ein dicker Brocken auf die Pumpe zur Wassergewinnung aus 300 m Tiefe entfällt.

Paulines wichtigstes Talent ist das Handeln um einen guten Preis beim Einkaufen. Da lässt sie nicht locker und nimmt sich viel Zeit. In Karai und bei der Kenia-Hilfe weiß man das mehr denn je zu schätzen. Dennoch nehmen die Sorgen bei allen Verantwortlichen zu, wie das Unkalkulierbare zu stemmen sein wird.

Man hofft, bei allem Verständnis für die Nöte in der nahen Ukraine, dass das ferne Afrika und Karai nicht ganz vergessen werden.

Wenn Sie spenden wollen: Bitte auf das Bild nebenan klicken. Jeder Euro hilft Karai.

Asante sana Dankeschön

Im Kinderheim

Unser Projekt in Kenia, das Karai Children’s Vocational Centre (KCVC), besteht aus drei Bereichen:  Kinderheim, Grundschule und Berufsschule. Eine Farm dient vor allem der Selbstversorgung,  erzielt aber auch Einnahmen.

Gelände

Das Projekt verfügt über ein Gelände von rund zweieinhalb Hektar.  Direkt angrenzend ist der Sportplatz des Dorfes, der sowohl für den Schulsport als auch für Freizeitspiele und Fußballturniere genutzt wird.

Kinderheim

Zum Heim gehören verschiedene Schlafsäle mit Sanitärräumen, die nach Jungen und Mädchen sowie Altersgruppen aufgeteilt sind. Es gibt außerdem einen Sozialraum mit Büros für Heimleitung und Sozialarbeiter, dazu Küche, Speisesaal und Vorratsgebäude.

Unsere Kinder

Rund 80 Straßenkinder, Waisen und Kinder aus extrem armen Familien haben bei uns ein Zuhause gefunden und gehen in die Schule. Sie sind zwischen 3 und 20 Jahren alt.

Weitere 40 leben wieder bei ihren Familien und das KCVC kommt für Schulgebühren auf und sorgt für regelmäßige Betreuung.


 Alltag im Heim

An einem normalen Tag, sprich einem Schultag, sieht der Tagesablauf für die Kids in etwa so aus:

5.30 Uhr: Kinder werden geweckt

6.00 Uhr: Frühstück

6.15 Uhr: Putzen der Schlaf- und Waschräume

7.00 Uhr: Treff in den Klassenzimmern

7.45 Uhr: Lehrer kommen dazu

8.20 Uhr: Beginn des Unterrichts

13.00 Uhr: Mittagessen

14.00 Uhr: Beginn des Nachmittagunterrichts

18.00 Uhr: Abendessen

19.00 Uhr: Hausaufgaben/Lernen in den Klassenzimmern

21.30 Uhr: Schlafengehen

Hinzu kommen die alltäglichen Pflichten, wie zum Beispiel Küchendienst, Essensaal aufräumen, Hasen versorgen, auf der Farm helfen…

Mittwochabende sind für die Andacht reserviert, die entweder von allen gemeinsam im Speisesaal abgehalten wird oder aber in kleineren Gruppen in den Schlafsälen oder Klassenzimmern.

Sonntags ist Gottesdienst im Saal. Er wird entweder von den Jugendlichen selbst oder von Besuchern aus verschiedenen Kirchengemeinden aus der Region gestaltet.