
„If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together“ (Afrikanisches Sprichwort)
Bericht von Marlene Zierheim
Im Jahr 2025 feiern wir 25 Jahre Kooperation im Rahmen unseres gemeinsamen Projekts – ein Vierteljahrhundert, in dem viel passiert ist: Viele der Kinder, die wir begleiten durften, sind inzwischen erfolgreiche Erwachsene geworden, und das oben genannte Sprichwort hat sich immer wieder bewahrheitet.

Ich selbst bin seit 14 Jahren aktives Mitglied und durfte viele dieser gemeinsamen Erfolge, aber auch die herausfordernden Zeiten miterleben. Anfang des Jahres konnte ich – nach sechs Jahren ohne Besuch, bedingt durch die Pandemie und meine beiden kleinen Kinder – wieder persönlich vor Ort sein. Es war, wie immer, eine wertvolle Gelegenheit, sich zu treffen, gemeinsam zu reflektieren und in sich über Fortschritte, Visionen und anstehende Aufgaben auszutauschen.
Management-Team von links: Schulleiterin Mary Muhuthu, Generalmanager Moses Chege, Heimleiterin Juliet Gikundu, Finanzdirektorin Joyce Wanjiru
Ein zentrales Thema ist aktuell der Bau neuer Schlafsäle für das Heim und der geplante Umzug auf die andere Seite des Geländes. Ziel ist es, die Junior High School in die bestehende Schule zu integrieren und gleichzeitig den Anforderungen der Behörden gerecht zu werden, die eine räumliche Trennung zwischen Schule und Heim fordern.
Im Sinne des afrikanischen Sprichworts konnten wir unseren langjährigen Partner Stuart Ross von der Outreach Foundation in USA dafür gewinnen, beim Bau eines der beiden Schlafsäle zu helfen. Dieses Bauprojekt ist ein entscheidender Schritt für die Zukunft von Karai. Es ermöglicht nicht nur die Erfüllung behördlicher Auflagen, sondern schafft auch die Grundlage für familienähnlichere Strukturen und eine kindgerechte Betreuung – unserem obersten Ziel folgend: eine „kinderfreundliche Umgebung“, in der Kinder sicher und geborgen aufwachsen können.

Sobald die neuen Schlafräume fertiggestellt sind, können die bisherigen Schlafsäle als dringend benötigte Klassenzimmer für die Junior High School genutzt werden. Doch all das bringt große finanzielle Herausforderungen mit sich, von denen wir noch nicht wissen, wie wir stemmen können.
Ebenfalls passend zum afrikanischen Sprichwort, hat es mich ganz besonders gefreut, die Mitglieder des neu gegründeten Fundraisingkomitees innerhalb der lokalen Gemeinde zu treffen und persönliche Kontakte zu knüpfen. Bereits im Sommer hat die Gruppe ein erfolgreiches Benefizevent auf die Beine gestellt. Es sind also nicht nur die Mitarbeitenden in Karai und der Karai Foundation, sowie der Kenia-Hilfe, die die Arbeit in Karai als wertvoll ansehen, sondern auch Menschen, die unser Projekt ganz zufällig durch ihren Umzug aus Nairobi nach Kikuyu kennengelernt haben. Durch ihr Netzwerk, ihre Ideen und ihre Zeit sind sie zu wichtigen Unterstützern von Karai geworden. Für Karai bedeutet dies eine tiefergehende Verwurzelung in der kenianischen Gemeinschaft und eröffnet neue Kontakte und Möglichkeiten, nicht nur finanziell.
Mit herzlichem Dank für eure kontinuierliche Unterstützung und mit Hoffnung auf die kommenden Monate.
Marlene Zierheim
Vorstandsvorsitzende