Große Jubiläumsfeier mit Gästen aus nah und fern

Wenn in Kenia gefeiert wird, dann richtig: Mit vielen Gästen, gutem Essen, bunten Präsentationen, Reden und Geschenken. „25 Jahre Straßenkinderprojekt“ waren am Samstag nach Ostern der Anlass für ein großes Fest für Kinder, Angestellte, Nachbarn, Behördenvertreter, örtliche Sponsoren und Projektfreunde der Anfangsjahre. Als Vertreterin der Kenia-Hilfe war Gisela Keller mit dabei, um Grüße und Glückwünsche zu überbringen.

Die Vorbereitungen wurden mit großem Aufwand vom Personal gestemmt. Generalmanager Moses Chege sorgte dafür, dass wichtige Personen von nah und fern eingeladen wurden, Geschenke und Urkunden bereit waren. Heimleiterin Juliet Gikunda hatte die Oberaufsicht über das Programm, Sozialarbeiter und Kinder texteten gemeinsam für die Präsentationen, und Einkäuferin Pauline Wanjiku verwandelte ihren Lagerraum in eine Backstube für die Festkuchen. Diese gehören – mit buntem Zuckerguss verziert – zum obligatorischen Bestandteil einer kenianischen Feier. Ganz am Schluss werden sie in einer besonderen Zeremonie in kleine Stücke geschnitten und an alle Gäste verteilt. Durch Sonderspenden und einen sehr günstigen Wechselkurs zum Kenia-Schilling konnte das Fest finanziert und das Spendenkonto geschont werden.

„Ich werde nie den Tag im April vergessen, an dem ich zum ersten Mal durch das Tor von Karai kam“ berichtete Gisela Keller in ihrer Festrede. Für sie war es ein „Geschenk des Himmels in großer Not“. Bewunderung und Respekt zollte sie der örtlichen Frauengruppe, die einstmals das Heim gegründet hatten. Und sie bedankte sich im Namen der Kenia-Hilfe dafür, dass die Frauen bereit waren, die Flüchtlinge aufzunehmen und letztendlich das Projekt an eine neu gegründete schwäbisch-kenianische Stiftung zu übergeben.

Mit einem selbst verfassten Song und einem Gedicht gaben die Kinder der Geschichte des Projektes ihren eigenen, lebendigen und starken Ausdruck: „Ein Band von 25 Jahren: In einer so weiten Welt, über die Meere hinweg, wuchs eine Freundschaft wie mächtige Bäume. Von Karai‘s Heimat bis zu Deutschlands Land, ein starker Bund, Hand in Hand.“ (Übersetzung aus dem Englischen).

Jetzt – 17 Jahre nach der Ankunft in Karai – stehen große Aufgaben ins Haus, um neue Vorgaben der Regierung zu erfüllen. (Siehe Beitrag: Ein Jahr der Hoffung). Zwei Schlafsäle müssen in größerer Entfernung von der Schule gebaut werden. Noch diesen Monat soll Baubeginn für einen ersten Schlafsaal sein, und zwar mit Unterstützung eines langjährigen Projektpartners von der Presbyterianischen Kirche in USA. Die Finanzierung dafür ist zwar gesichert, dennoch bleibt die Hoffnung, dass es mit den anderen Vorhaben zügig weitergehen kann.

Zum 25. Geburtstag gibt es deshalb auch höchst willkommene, sportliche Geschenke: Bei der „Schwimmwoche für Karai“ vom 16. bis 23. Mai konnten Jugendliche und Erwachsene im Sternberghallenbad in Gomadingen ihre Bahnen für den guten Zweck ziehen. Rund 5 000 Euro war das tolle Ergebnis.