
Mit ihren Trommeln lieferte die afrikanisch-schwäbische Familie Mulumba aus Zwiefalten den passenden Sound und Rhythmus zur Eröffnung der Ausstellung im Evangelischen Gemeindehaus in Münsingen am 24. September 2022. Schwerpunkt der Bilderschau waren die vielen Freiwilligen, die sich als Helfer in Karai in Heim und Schulen nützlich gemacht haben: Rund 110 aus der ganzen Bundesrepublik in den vergangenen zehn Jahren. Ab 2023 sind sie nach dreijähriger Pause wieder herzlich im Projekt willkommen.
Vorstandsmitglied Frank Hintzenstern warf in seiner Einführung die Frage auf, was es in schwierigen Zeiten wie heute bringt, anderen zu helfen. Seine Antwort: „Es tut gut, über den Tellerrand hinweg zu blicken“. Das haben die Freiwilligen auf jeden Fall getan, wie ihre Aussagen auf den Bildtafeln beweisen. Reich beschenkt sind sie nach Hause zurückgekehrt. Nicole Schmidt wollte als Musikerin Erfahrungen mit der kenianischen Musik sammeln und vertiefen, mit den Kindern gemeinsam singen und tanzen. Madleine Knehr hat erlebt, dass es nicht viel braucht, um glücklich zu sein, vor allem nicht viel Geld. „Auch Zeit zu schenken kann Kinderaugen zum Leuchten bringen“ meint sie.
Joel Baumgärtner hat in der Berufsschule lernwillige Schüler vorgefunden und mit ihnen ein Solarmodul auf dem Hallendach installiert. Andreas Hässler hat viel über das Zusammenleben in der kenianischen Gesellschaft gelernt und erfahren, dass er selbst umso besser verstand, je mehr er seine „Deutschland-Brille“ absetzte.
Als schwäbischer Pfarrer hat Jonathan Pfander das soziale Engagement der Kirchen in Kenia bewundert, außerdem volle Kirchen und mehrstündige Gottesdienste mit viel Gesang und Tanz erlebt.
Sarah Ambani ist als Freiwillige gekommen und als Unternehmerin geblieben: In ihrer Werkstatt innerhalb der Berufsschule lässt sie aus gebrauchten Zementsäcken schicke Taschen für den deutschen Markt fertigen. Ihr Label „Nyuzi Blackwhite“ (schwarzweiße Fäden) hat inzwischen sogar das Fair Trade Siegel erworben.
Dekan Nobert Braun stellte das Bibelwort „Ich will dich segnen. Du sollst ein Segen sein“ in den Mittelpunkt seines Grußwortes. In Karai hat man die Arbeit der Freiwilligen erkennbar als solchen betrachtet. Und wenn Madleine Knehr und Jonathan Pfander sich heute im Vorstand der Stiftung engagieren, und andere Ehemalige in den Ausschüssen des Beirates ihre Erfahrungen einbringen, so ist dies auch ein Segen für die Stiftung.